Das Kennenlernen und Erleben von demokratischen Strukturen ist für Kinder eine wichtige Voraussetzung um ein verantwortungsbewusster Teil der demokratischen Gesellschaft zu werden. In der Lindenschule Buer sollen die Schüler und Schülerinnen lernen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und ihre Interessen zu vertreten. Bereits in der Grundschule haben Kinder die Möglichkeit sich in vielen Bereichen aktiv und demokratisch einzubringen und die Schule mit zu gestalten.
Möglichkeiten, aktiv mitzuarbeiten, bieten sich:
• Durch die Wahl der Klassensprecher (ab Klasse 2)
• Im Unterricht im Rahmen des Klassenrats (ab Klasse 2)
• Die Mitwirkung der Klassenvertreter im Schülerparlament (ab Klasse 1)
• In den Hofpausen durch das Unterstützen der aufsichtsführenden Lehrkraft – Pausenengel (ab Klasse 3)
Klassenrat
Jede Klasse hält einmal wöchentlich den Klassenrat.
Der Klassenrat ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer kindgerechten Form des Zusammenlebens in der Schule. Er entspricht dem Bedürfnis von Kindern, sich der Klassengemeinschaft zugehörig und akzeptiert zu fühlen. Er gibt den Kindern die Gelegenheit konstruktiv mitzuwirken.
Der Klassenrat ist ein Instrument der Demokratie in der Klasse. Er hilft, den Umgang miteinander, das Lernklima, die Klassenkultur und die Schulkultur zu verändern.
Der Klassenrat wird für den 2. Jahrgang durch die Lehrkraft moderiert. Später kann die Verantwortung auf die Kinder übergehen. Themen für die Stunde werden zuvor von den Schülerinnen und Schülern z.B. im Klassenratsbuch oder dem Klassenbriefkasten angemeldet.
Mögliche Themen des Klassenrats können sein:
• Konfliktsituationen
• Umgangsformen
• Ideen und Wünsche der Kinder bzgl. des Klassen-/Schullebens
Der Ablauf des Klassenrats gestaltet sich wie folgt:
1. Eröffnung der Sitzung und Positivrunde
2. Überprüfung und Rückmeldung zu den Beschlüssen
3. Abfrage der zu klärenden Anliegen
4. Besprechung der Anliegen
5. Lösungsversuche und Vereinbarung
6. Protokoll und Schließung der Sitzung
Besonderer Wert wird im Klassenrat auf das Einhalten folgender Gesprächsregeln gelegt:
• persönliche Ansprache (mit Namen)
• sprich über dich selbst und nicht von anderen
• einer spricht, die anderen hören zu (mit einem Erzählstein o. ä.)
• die anderen Teilnehmer dürfen anschließend
- eine Verständnisfrage stellen
- eine Meinung dazu äußern
- ein Anregung dazu geben
• Ich-Botschaften senden
- "Ich ärgere mich, weil...“, „Mich stört, dass…“, „Ich bin traurig, weil…“
- "Ich wünsche mir…"
• über Vorschläge wird gemeinsam abgestimmt (Mehrheitsprinzip)
In Jahrgang 1 wird der Klassenrat bereits angebahnt.
Klassensprecher
In allen Klassen der Lindenschule Buer werden eine weibliche und eine männliche Vertretung der Kinder gewählt, die ihre Klasse im Schülerparlament vertreten. In den Jahrgängen 2, 3 und 4 sind das die Klassensprecher. Diese können neben der Teilnahme am Schülerparlament auch die Aufgabe haben, den Klassenrat, ggf. mit Unterstützung der Lehrerin, zu moderieren. Die Klassensprecher werden zu Beginn des Schuljahres geheim gewählt. Die Kinder können sich selbst zur Wahl stellen oder werden von den Mitschülern aufgestellt. Das Einverständnis der Kinder ist die Vorraussetzung für die Wählbarkeit. Im Vorfeld werden die Kinder darüber informiert, welche Aufgaben der Klassensprecher/die Klassensprecherin hat.
Schülerparlament
Das Schülerparlament ist das höchste Gremium zur Mitbestimmung der Schüler. Hier können sie ihre Möglichkeiten und Chancen, aber auch Schwierigkeiten und Grenzen zur Mitgestaltung der Schule unmittelbar erfahren. Grundvoraussetzung für das gelingen des Schülerparlaments ist das Einhalten von demokratischen Grundprinzipien, wie die Gleichheit aller Kinder, freie Meinungsäußerung, Toleranz gegenüber anderen Kindern und Meinungen und der Respekt vor Mehrheitsentscheidungen.
Das Schülerparlament setzt sich aus den Vertretern der Klassen und der Schulleitung zusammen. Die Schülervertreter sind stimmberechtigt, die Schulleitung hat nur beratende Funktion. Das Schülerparlament tagt mindestens 2 mal pro Halbjahr. Die Teilnehmer werden eine Woche zuvor von der Schulleitung schriftlich eingeladen. Neben aktuellen Themen zum Schulleben werden auch Anliegen aus den einzelnen Klassen besprochen. Es ist Aufgabe der Schülervertreter vor der Sitzung Meinungsbilder und Wünsche ihrer Klassen im Rahmen des Klassenrats zu sammeln. Das Schülerparlament kann bei mehrheitlicher Unterstützung durch seine Mitglieder entsprechende Anträge an das Lehrerkollegium stellen. Dieses befindet über die Umsetzbarkeit des Antrags und bewilligt ihn bzw. lehnt ihn unter Angabe von Gründen ab oder erarbeitet einen Gegenvorschlag. Gegebenenfalls wird der Antrag an die Schulkonferenz weitergeleitet.